Alles begann mit dieser einfachen Frage. Damals hab ich alle meine Fotos mit der Maus, oder dem Trackpad retuschiert. Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl dass ich etwas vermisse, dennoch hab ich mich gerade bei der Bearbeitung von manchen Bildern unheimlich geärgert wie schwer es war Bereiche sanft und detailgetreu zu retuschieren, bis ich mir irgendwann die Frage stellte: Braucht man als Hobbyfotograf/Fotograf ein Grafiktablett und falls ja, welches ist das richtige? Auf was muss man beim kauf achten? Wie schwer fällt einem die Umgewöhnung? Wie lange dauert die Umgewöhnung? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Die Antworten erfahrt ihr jetzt, inklusive einem genialen Tipp für alle die bereits ein Grafiktablett besitzen 😉
Im Rahmen meiner mittlerweile langjährigen Nutzung des Grafiktabletts konnte ich gewisse Anforderungen während meiner täglichen Nutzung erkennen die mir vorher nie so bewusst waren und auf die man auf jeden Fall beim Kauf des richtigen Tabletts achten sollte:
- Größe: Das Tablett sollte mindestens eine benutzbare Fläche in Größe eines A4 Blattes (Bei Wacom Intuos Pro ist das Größe M) haben. Das bietet in der Praxis mehrere Vorteile. Die Bedienung wird stark verbessert, die Umstellung fällt einem viel leichter und man kann meinen Geheimtipp anwenden. Doch dazu später mehr 😉
- Benutzerdefinierte Tasten: Gerade am Anfang wird man dieses Feature zwar nie verwenden, doch mit der stärkeren Nutzung des Grafiktabletts neigt man dazu ausschließlich nur noch damit arbeiten zu wollen, weil jeder Arbeitsschritt in Photoshop und Lightroom einfach schneller und einfacher von der Hand geht. Durch benutzerdefinierte Tasten kann man viele wichtige Funktionen über das Grafiktablett einfach und schnell steuern. Das Grafiktablett solltet deswegen mindestens 4 programmierbare Tasten haben.
- Stift ohne Akku: Nichts ist nerviger als etwas schnell in Photoshop bearbeiten zu wollen und dann ist der Akku des Stifts leer. Manche Hersteller wie Wacom setzen deswegen auf Stifte die keinen Akku benötigen. Ein Grafiktablett mit Akku während dem Arbeiten aufzuladen ist kein Problem, einen Stift währenddessen auf zu laden jedoch schon.
- Stiftspitzen: Manche Leute schreiben gerne mit Kugelschreiber, andere mit Stabilo und wieder andere mit Füllfederhalter, das selbe gilt natürlich auch fürs Malen/Retuschieren. Damit du beim Malen und Retuschieren auf deinem Grafiktablett das bestmögliche Gefühl erhältst, solltest du darauf achten, dass der Hersteller für den Stift mehrere unterschiedliche Stiftspitzen anbietet (mindestens 5). Jede Stiftspitze sollte aus unterschiedlichem Material bestehen, damit sich das Gefühl auf dem Grafiktablett erheblich unterscheidet. Ich benutze am liebsten die Füllfederspitze (mit eingebauter Federung) von Wacom.
- Druckempfindlichkeit (Druckstufen): Für Fotografen die sehr detailgetreu und behutsam retuschieren wollen ist die Druckempfindlichkeit des Grafiktabletts am wichtigsten. Die meisten Hersteller wissen das und lassen sich dieses Feature meistens teuer bezahlen, oder sparen daran und gerade hier trennt sich meistens auch die Streu vom Weizen. Die Druckempfindlichkeit des Tabletts verleiht deiner Stiftspitze Gefühl und beeinflusst somit die Stärke und Schwäche des Linienzugs den du tätigst. Ich empfehle dir mindestens 2.000 Druckstufen und mehr.
Ich hatte Angst dass es lange dauern wird bis ich mit dem Stift richtig umgehen kann, vor allem den Stift rechts zu führen und dabei links auf das Display zu schauen hat mir vor dem Kauf etwas Kopfschmerzen bereitet. Wie sich jedoch direkt nach der ersten Woche Benutzung gezeigt hat, war diese Sorge komplett unbegründet.
Nach etwa 3 Wochen regelmäßiger Benutzung ist das retuschieren in Fleisch und Blut übergegangen und ich kann mir seitdem nicht mehr vorstellen, jemals wieder mit dem Trackpad, oder der Maus an meinen Fotos zu arbeiten. Folgende Vorteile haben mich einfach überzeugt:
- Leichtere Bearbeitung
- Schnelligkeit
- Vertraute und Krampf freie Fingerhaltung
- Bessere Fotos (durch wesentlich genauere und bessere Bearbeitung)
Nach langem und intensivem recherchieren und vielen Gesprächen mit anderen Fotografen kam für mich nur die Marke Wacom in Frage. Nach nunmehr 2 Jahren intensiver Nutzung meines Intuos Pro Grafiktabletts bin ich immer noch genau so begeistert wie am ersten Tag und sehr zufrieden. Das neue Grafiktablett von Wacom bietet außerdem viele Vorteile.
Im laufe meiner aktiven Benutzungszeit konnte ich folgende Vorteile feststellen:
- Lange Akkulaufzeit
- Kabelloses Arbeiten (W-Lan Modul im Lieferumfang enthalten)
- Austauschbare Stiftspitzen
- Große Auswahl an Stiftspitzen
- Empfindlichkeit der Oberfläche 2048 Druckstufen (Neue Edition: 8192 Druckstufen)
- Stift Neigungserkennung
- Programmierbare Tasten
Natürlich gibt es wie immer auch Nachteile die ich euch nicht vorenthalten möchte:
- Grafikfläche ist nicht austauschbar (Kratzer sind die Folge. Außer ihr wendet meinen Geheimtipp an 😉
- Die Stiftspitzen sind relativ teuer (Abnutzung lässt sich jedoch mit meinem Trick stark reduzieren)
- Hoher Anschaffungspreis für Hobbyfotografen
- Softwareupdates teilweise Buggy (Ich lass die Softwareupdates deswegen nach dem Motto aus: Never change a running system 😉
Mein Geheimtrick ist so einfach wie genial und bietet euch diese Vorteile:
- Das Malgefühl und auch das retuschieren fühlt sich viel authentischer und vertrauter an
- Die Stiftspitzen nutzen sich viel langsamer ab
- Die Grafiktablett Oberfläche nutzt sich nicht ab und bekommt keine Kratzer
Ich leg auf die Oberfläche meines Wacom Intuos Pro Grafiktabletts ein normales weises A4 Blatt, auf diese Weise bewege ich den Stift immer auf dem Papier und nie auf der Oberfläche des Grafiktabletts. Das retuschieren und mahlen fühlt sich authentisch und vertraut an und ihr könnt die Nachteile wie Abnutzung, Folgekosten usw. stark minimieren.
Nach 2 Jahren intensiver Grafiktablett Benutzung kann ich folgendes Fazit ziehen. Das arbeiten mit einem Grafiktablett ist wesentlich angenehmer, leichter, schneller und intuitiver als es eine Maus oder ein Trackpad jemals sein kann. Deshalb möchte und könnte ich auf mein Grafiktablett nicht mehr verzichten.
Ich hoffe euch hat mein Artikel über das Wacom Intuos Pro Grafiktabletts gefallen. Ich freu mich wie immer sehr auf eure Kommentare, z.B. welches Grafiktablett sich bei euch langfristig bewährt hat? Was denkt ihr über das Wacom Intuos Pro? Habt ihr interessante Tipps und Tricks für die Nutzung? Ich freu mich auf euer Feedback und wünsch euch weiterhin viel spaß beim Fotografieren 🙂
Cheers
Euer Mark
Weil Bilder mehr sagen als 1000 Wörter könnt ihr euch hier auch meinen dazugehörigen Videoreview anschauen 🙂 Ich wünsch euch viel Spaß beim zuschauen und falls euch mein Artikel weiterhelfen konnte und etwas licht in den Produktjungle gebracht hat, ist teilen meines Beitrags über die Buttons unten links mehr als erwünscht 😉
Hi Mark,
toller Review und schöne Bilder. Ich freu mich immer wieder auf deine Tipps, hab gerade den Papiertrick versucht und was soll ich sagen, das arbeiten auf dem Grafiktablett fühlt sich dadurch wesentlich besser und auch vertrauter an 🙂 mach weiter so.
Grüße
Meik
Hallo Meik,
ich benutz mein Grafiktablett jetzt bereits seit 2 Jahren mit diesem Trick und es sieht erstens aus wie neu 😉 und zweitens fühlt sich das arbeiten damit wirklich wesentlich besser an 🙂 Freut mich sehr dass dir der Tipp gefällt.
Beste Grüße
Mark