Meine Anforderungen an einen Kamerarucksack sind eigentlich sehr leicht zu beschreiben. Auf der einen Seite muss der Kamerarucksack genug Platz für mein Kameraequipment bieten und auf der anderen Seite wünsch ich mir noch genug Platz für alltägliche Wandersachen die man so benötigt. Des Weiteren muss der Kamerarucksack folgende Anforderungen erfüllen:
- Schneller Zugang zur Kamera
- Gut gepolstertes Kamerafach
- Platz für ein Trinksystem (bevorzugt 2L Camelbak)
- Sicherheit im Regen (Schützt den gesamten Inhalt)
- Leichter Transport eines Statives
- Vielfältige Fächerkonfiguration
- Bequem zu tragen und das
- Preis / Leistungsverhältnis
muss stimmen.
Der Fotorucksack Mindshift Horizon ist der größere Bruder des Mindshift Panorama, mit seinen externen Abmessungen von (H/B/T) 28/62/23 cm passt er leider nicht wie sein kleinerer Bruder Panorama (25x50x21cm) in das Handgepäck, außer die Airline drückt ein Auge zu. Den Platzvorteil von 10,4 Litern erkauft man sich beim Horizon nicht nur durch Mehrkosten in Höhe von ca. 49 Euro, sondern auch durch ein Mehrgewicht in höhe von 0,5 kg. Hier gibt es alle technischen Daten im Überblick:
Datenblatt:
Rucksack Dimensionen:
- Externe Größenangaben
- Interne Größenangaben
Gürteltasche Dimensionen:
- Externe Größenangaben
- Interne Größenangaben
Gewicht:
- Rucksack
- Gürteltasche
- Gesamtgewicht
Volumen
- Rucksack
- Gürteltasche
- Insgesamt
Mindshift Horizon
Rucksack Dimensionen:
- 28 x 62 x 23 cm (B/H/T)
- 22 x 28 x 18,8 cm (B/H/T)
Gürteltasche Dimensionen:
- 28 x 22 x 17 cm (B/H/T)
- 25,5 x 20 x 14 cm (B/H/T)
Gewicht:
- 1,2 kg
- 0,54 kg
- 1,8 kg
Volumen
- 27 Liter
- 7 Liter
- 34 Liter
Mindshift Panorama
Rucksack Dimensionen:
- 25 x 50 x 21 cm (B/H/T)
- keine Angaben
Gürteltasche Dimensionen:
- 24 x 19 x 12 cm (B/H/T)
- 25 x 22 x 13 cm (B/H/T)
Gewicht:
- 0,9 kg
- 0,4 kg
- 1,3 kg
Volumen
- 16,6 Liter
- 5,4 Liter
- 22 Liter
Obwohl beide Rucksäcke auf den ersten Blick nicht sehr unterschiedlich wirken, weisen sie dennoch unterschiedliche Merkmale auf. Eins dieser Merkmale ist die Konfiguration der Taschen/Befestigungsmöglichkeiten. Der Mindshift Horizon Rucksack verfügt über eine zusätzliche anbringungsmöglichkeit für das Stativ, nicht nur Hinten, sondern jetzt auch Seitlich. Des weiteren kann man durch strategisch platzierte Ösen weitere Sachen an den Rucksack befestigen.
- Verarbeitung und Qualität
Der Minshift Horizon Rucksack überzeugt sofort durch seine hervorragende Verarbeitung, man kann auf anhieb keine losen nähte, oder ähnliches erkennen. Des weiteren merkt man sofort, dass der Rucksack aus sehr sorgfältig ausgewählten Materialien produziert wurde. Die Reisverschlüsse hackeln ein bisschen und könnten etwas leichtgängiger sein, aber das ist jammern auf hohem Niveau.
- Der Komfort
Der Rucksack ist sehr bequem zu tragen und besticht durch eine sehr gute Rückenpolsterung die nicht nur polstert, sondern auch das Schwitzen effektiv verhindert/minimiert. Die Rückenpolsterung besteht aus einer Art Mesh/ Memory Schaum Mischung und kann auch durch die etwas stärkere S-Form begeistern. Die Form kommt auf jeden Fall Leuten mit einer S-Form Wirbelsäule entgegen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Hüftgurt durch die leichte S-Form des Packpanels das Gewicht besser aufnehmen kann und somit die Schultern mehr entlastet werden.
- Das Tragegeschirr
Die gute Polsterung des Rückenpanels setzt sich in den Schultergurten und den relativ großen Hüftgurtflossen fort. Als polsterndes und kühlendes Element kommt Air Mesh in dem Tragegeschirr zum Einsatz. Das Tragegeschirr schafft es, bis zu einem gewissen Gewicht, sehr gut die Last von den Schultern zu nehmen und über den Hüftgurt abzuleiten. - Im Gegensatz zum Mindshift Pro, bei diesem hatte ich leider das Gefühl dass die Hüftflossen zu kurz geraten sind und beleibtere Personen deswegen das Problem haben, dass der Hüftgurt die last nicht von den Schultern nehmen kann. Des weiteren hat der Mindshift Pro ein sehr rutschiges Material im Rückenbereich verarbeitet, was dafür sorgt, dass der Rucksack leichter unter die Hüfte rutscht.
- Die Fächerkonfiguration
Der Mindshift Horizon fasst ohne Probleme ein 2L Camelback Trinksystem, dieses kann Wahlweise entweder in der Seitentasche befestigt werden, aber auch in dem großen Hauptfach. Der Hersteller hat dankenswerter weise mit gedacht und die benötigten Vorrichtungen für beide Fächer integriert.
Das Hauptfach weist ein mesh Netz in Richtung Rückenplan auf, in welches Dokumente, kleinere Dinge, oder eben die Trinkblase befestigt werden können. Auch an eine Trinkflaschenhalterung (aufgesetzt auf die Seitentasche) wurde Gedacht. Auf diese Weise können kleine 0,5 l Flaschen leicht und schnell zugänglich verstaut werden.
Das Kamerafach im rotation-belt kann durch dünne Trennwände leicht und individuelle konfiguriert werden, ein iPad findet ebenfalls in einem leicht gepolsterten Fach platz. Die Polsterung des Kamerafaches ist nicht dick, aber dafür Stabil.
- Der 180° Rotation Belt
Das wirkliche Highlight dieses Rucksackes ist natürlich der Rotation Belt. Bis jetzt hab ich kein Rucksackkonzept erlebt dass so einen schnellen Zugang zur Kamera gewährleistet und diesen gleichzeitig so sicher, stabil und durchdacht umgesetzt hat. Sogar für den fall das es Regnet haben sich die Mindshift Entwickler ein ausgeklügeltes System ausgedacht, mit dem man den Rucksack uneingeschränkt weiterhin nutzen kann. Das Regencover kostet jedoch leider extra, was aber mittlerweile bei den meisten Herstellern normal ist.
Jeder Fotograf der sich über das ständige Rucksackabnehmen ärgert, gerne spontan und schnell Fotografiert kann ich diesen Rucksack uneingeschränkt empfehlen.
- Schnellster Zugriff auf die Kamera
- Sehr gute Verarbeitung
- Trinksystem integrierbar
- Sehr Durchdacht
- Hoher Tragekomfort
- Sicher im Regen verwendbar
- Preis / Leistung
- Rotation-Belt kann leicht als kleine Kameratasche genutzt werden
- Mit abgelegtem Rucksack ist die Kamera schwer zugänglich
- Kamerafach ist nur leicht gepolstert – im Gegensatz zu F-Stop Rucksäcken (siehe Review)
- Keine Notfallpfeife im Brustgurt integriert
- Der Mindshift Horizon ist ein toller Rucksack für Wanderbegeisterte Landschafts- und Naturfotografen die wenig Kameraausrüstung haben und ihre Ausrüstung jederzeit zur Hand haben wollen. Das 180° rotation System ist nicht nur Marketing, sondern hält sogar mehr als es verspricht, das System ist sehr gut durchdacht und begeistert bei jeder Anwendung.
- Für pragmatische Reise- / Reportage- / Architekturfotografen, sowie Städteurlauber mit Kamera empfehle ich den Mindshift Panorama Rucksack. Der Rucksack ist klein und leicht, passt leicht ins Handgepäck und bietet dennoch ausreichend viel Stauraum. Das bewährte 180° rotation System erlaubt jederzeit schnelle Schnappschüsse in der Stadt und lässt somit jedes Reportage Fotografenherz höher schlagen.
- Landschafts- und Naturfotografen mit Umfangreicher Ausrüstung sollten entweder auf den Mindshift Pro, oder den F-Stop Tilopa (hier geht es zum Review) zurück greifen. Der Mindshift Pro bietet auch für umfangreiche Fotoausrüstungen ausreichend viel Platz und verfügt ebenfalls über das bewährte 180° rotation System. Er ist mit noch besseren Materialien (Memory Schaum im gesamten Rückenbereich + Tragegeschirr), als der Mindshift Horizon / Panorama / F-Stop Tilopa versehen. Der einzige Nachteil sind die kleinen Hüftflossen die in Verbindung mit einem höheren Körpergewicht und starker S-Wirbelsäule wenige Kraft übertragen, aber das betrifft nur wenige Menschen (leider mich).
Wie hat euch mein Mindshift Horizon Review gefallen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und welchen Kamerarucksack könnt ihr am meisten Empfehlen? Ich freu mich über eure Gedanken / Kommentare und Feedbacks. Wenn euch mein Review gefallen hat ist das Teilen meines Artikels mehr als erwünscht, helft anderen Fotografen dabei sich in diesem Produktjungle zurecht zu finden. Gerne könnt ihr euch auch in meinen Newsletter eintragen und verpasst somit keine Zusammenfassung meiner Reviews / Reiseberichte / Reisetipps.
Cheers
Euer Mark
Hey Mark,
wie ist der Mindshift Panorama Rucksack im vergleich zum Fstop Lotus?
Hallo Jonas,
der Mindshift Panorama Rucksack überzeugt durch ein besseres Tragegefühl und einen viel schnelleren Zugang zu deiner Kamera. Der Rucksack sitzt dort wo er sitzen soll, auf der Hüfte. Bei den F-Stop Rucksäcken übernimmt der Hüftgurt aufgrund der nachgebenden Rückenpolsterung leider nicht das volle Gewicht, wodurch man mehr Gewicht auf seinen Schultern trägt.
Ich würde sagen der Panorama gewinnt in jedem Punkt, außer in einem. Platz für das Equipment… In die Schnelldrehende Gurttasche bekommst du eine Sony A7 + Angesetztes Objektiv z.B. 2470 leicht unter und zusätzlich noch ein paar Kleinigkeiten wie iPad und einen Blitz und ein weiteres Objektiv… Mehr allerdings nicht… Du kannst weiteres Equipment jedoch auch im Hauptfach verstauen, gibt dafür auch extra Taschen…
Ich muss ehrlich gestehen ich hätte eigentlich den Mindshift Panorama Rucksack behalten sollen, weil er in vielen belangen besser ist als der F-Stopp ist. Aber wie so häufig bin ich dem Design der F-Stop Rucksäcke verfallen 😉 und auch die ICU der F-Stop Rucksäcke ist etwas besser gepolstert. Du kommst beim Mindshift nur schnell an dein Equipment heran, wenn du den Rucksack mit geschlossenem Hüftgurt auf der Hüfte trägst, abgelegt ist es etwas kompliziert, da du das Fach einzeln raus ziehen und wieder einfädeln musst…
Wie du merkst ist es wirklich reine Geschmacksache welchen Rucksack man letztendlich nimmt. Sowohl der Mindshift, als auch der F-Stop Rucksack haben Vor- und Nachteile. Wenn du eine kleine und leichte Ausrüstung hast und deinen Rucksack immer angezogen verwendest ist sicherlich der Mindshift die bessere Wahl 🙂
Beste Grüße
Mark
Ich werde ihn mir jetzt einfach gebraucht kaufen, weil es nach der Eierlegenden Wollmilchsau klingt die ich schon ewig suche. Trotzdem die Frage: Wie viel bekommt man in das obere Gepäckfach des Horizon rein? Und Passt ein 15″ MacBook Pro Retina ins Laptopfach? Offiziell ja nicht aber wenn ich mir die offiziellen Bilder anschaue wäre da eigentlich genügend Platz. Momentan am meisten genutzt ist mein ewig alter Burton Zoompack mit 34L(?) da hatte ich noch nie Platzprobleme auch auf Wochenendtouren ohne Fotokrams immer alles dabei. Nur kommt man über das Rückenfach nur mit ablegen an sein Gear und ich hab schon einige Motive verpasst weil ich einfach zu faul war. Mittlerweile bin ich Spiegellos mit 2-3 Linsen und selten mit Blitz unterwegs – daher denke ich reicht die Gürteltasche aus. Wichtig wäre mir eben eine Art Trekkingrucksack für den Flug/Reise und dort angekommen einem Fotorucksack mit Daypack. Da werde ich beim Horizon zwar nicht ganz glücklich aber besser als alles was ich bisher kannte. Und bevor man den Rucksack absetzt könnte man das Hüftfach doch rausziehen und dann als Fototasche rumtragen um trotzdem an die Kamera zu kommen, oder?
Hallo Phil,
scheint als wäre der Horizon wirklich perfekt für dich gemacht, gerade weil du Spiegellos unterwegs bist. Die Hüfttasche kannst du vor dem Ablegen auf jeden Fall rausnehmen (sie ist durch ein „Karabiner-Seil“ gesichert), dann hast du dieses Problem eliminiert. Da ich den Horizon leider nicht behalten habe, kann ich das leider nicht für dich testen. Ich würde dir jedoch eine extra Schutzhülle für dein Macbook empfehlen, weil das Fach im Horizon nicht gepolstert ist (soweit ich mich erinnern kann). Der Horizon ist wirklich perfekt, was die Schnelligkeit angeht, um an die Kamera zu kommen. Das nervt mich an meinen F-Stop Rucksäcken nämlich schon ziemlich, auch wenn man diese nicht zwanghaft abnehmen muss um an die Ausrüstung zu kommen (du kannst den Hüftgurt geschlossen lassen und den Rucksack nach vorne drehen und das Rückenteil dann öffnen). Das ist jedoch nicht so elegant, zuverlässig und schnell wie beim Horizon 😉
Beste Grüße
Mark